Stadt Meerbusch – barrierefrei mit Typo3
Seit April 2018 empfängt die zum Rhein-Kreis Neuss gehörende Stadt Meerbusch ihre Webseitenbesucher im moderneren und klaren Design. Der Fokus der Neuentwicklung wurde ganz klar auf die Nutzerfreundlichkeit und den Ausbau der zahlreichen Bürger-Services gelegt.
Wie auch schon beim alten Internetauftritt, war der Stadt Meerbusch das Thema Barrierefreiheit ein sehr großes Anliegen; für dessen Erfüllung sie sich diesmal die Düsseldorfer Agentur anatom5 als Partner zur Seite geholt hat. Gemeinsam mit anatom5 wurde ein barrierefreier Internetauftritt entwickelt. Die Barrierefreiheit wurde auch von externen Prüfern offiziell bestätigt. Das BITV-Testergebnis des BIK-Tests mit 98,75 von 100 Punkten kann sich wirklich sehen lassen kann.
Barrierefreies Webdesign mit hervorragendem Ergebnis
BIK steht für „barrierefrei informieren und kommunizieren“ und ist ein Zusammenschluss von Initiativen und Projekten, die durch die Entwicklung und Anwendung von Testverfahren zur Barrierefreiheit des Internets beitragen. Die von BIK initiierte „90plus-Liste“ präsentiert gut zugängliche Webangebote, die zuvor von BIK-Prüfern anhand der Vorgaben der BITV (Barrierefreie Informationstechnik-Verordnung) auf Barrierefreiheit geprüft wurden und dann das Prüfsiegel für Barrierefreiheit erhalten haben. Der Internetauftritt der Stadt Meerbusch hat mit 98,75 Punkten fast die Höchstpunktzahl erhalten, was die Beteiligten natürlich gefreut hat.
Responsive Webdesign für mobile Nutzer
Die Zufriedenheit der Nutzer und die damit einhergehende Nutzerfreundlichkeit des Internetauftritts waren eine der obersten Zielsetzungen beim Relaunch. Mobile Endgeräte sind in den letzten Jahren immer stärker in den Vordergrund gerückt. Und auch die BITV 2.0 hat aktualisierte Standards mit sich gebracht. Daher haben die Projektbeteiligten der Stadt Meerbusch und die Agentur anatom5, neben der barrierefreien Umsetzung des Internetauftritts, auch ein Responsive Webdesign berücksichtigt. Das bedeutet, dass sich die Internetseite jedem Endgerät automatisch anpasst und dem Nutzer dadurch, egal ob am Desktop-Rechner, Tablet oder Smartphone, immer die optimale Darstellung der Inhalte ermöglicht.
Stadt Meerbusch – auf die EU-Richtlinie 2102 gut vorbereitet
Die Stadt Meerbusch ist mit ihrem barrierefreien Internetauftritt also gut vorbereitet, wenn ab dem 22. September 2018 alle Internetseiten öffentlicher Stellen aufgrund der EU-Richtlinie 2102 nicht nur barrierefrei nach BITV 2.0 sondern auch entsprechend der WCAG 2.0 (Web Content Accessibility Guidelines) barrierefrei sein müssen. Ziel der EU-Richtlinie 2102 ist es, die Barrierefreiheit auf Webseiten und mobilen Apps in Europa zu vereinheitlichen. Daher müssen in Deutschland die BITV und die entsprechenden Verordnungen auf Landesebene bis zum 22. September 2018 an die WCAG, den internationalen Standard für Barrierefreiheit, angeglichen werden. Ab dem 22. Dezember 2021 müssen dann alle 3 Jahre Messdaten und weitere Informationen über den Stand der Umsetzung an die Europäische Kommission übermittelt werden. Mit dem BIK-Testergebnis hat die Stadt Meerbusch auch den ersten Schritt in Richtung unabhängiges Audit getan. Denn mit der EU-Richtlinie 2102 geht auch die Pflicht zur Dokumentation einher. Barrierefreiheit darf dann nicht mehr nur ein Lippenbekenntnis sein. Man muss es auch beweisen. Das hat die Stadt Meerbusch mit dem tollen Testergebnis getan.
Der Weg zum barrierefreien Internetauftritt der Stadt Meerbusch
Zu Beginn des Weges stand erst einmal die Entscheidung eines Systemwechsels auf das Open-Source CMS Typo3. Typo3 bietet als CMS (Content Management System) alle Möglichkeiten, die für so ein umfangreiches Projekt benötigt werden. Das Open-Source CMS Typo3 punktet mit einem großen Funktionsumfang und großer, flexibler Erweiterbarkeit: einfache Einbindung unterschiedlichster Module, eine umfangreiche Newsfunktion und eine Vielzahl nützlicher Extensions (z.B. zum Einbinden sogenannter sprechender URLs) um nur einige zu nennen. Darüber hinaus ist Typo3 dank seines modernen CSS-Layouts gut geeignet für die Umsetzung barrierefreier Webseiten nach BITV 2.0 bzw. WCAG 2.0. Insbesondere liefert das das Open-Source CMS bereits sehr gutes HTML5 Markup. Nachdem die Entscheidung für Typo3 feststand, ging es an die Planungs- und Umsetzungsphase.
Barrierefreiheit im Internet – vom Wireframe bis zum Redakteursleitfaden
Gemeinsam mit der Stadt Meerbusch hat die Düsseldorfer Agentur anatom5 anhand von Struktur- und Wireframing-Workshops die verbindliche Seiten- und Navigationsstruktur festgelegt. Bereits in dieser Phase wurden strukturelle und funktionale Aspekte gemeinsam mit der Stadt Meerbusch abgestimmt. So wurden für die Designphase bereits alle wichtigen Eckpfeiler definiert. Die Berücksichtigung von Barrierefreiheit startete ebenfalls bereits in dieser ersten Phase. Während der Umsetzungsphase bis zum Relaunch wurden die technischen Aspekte, wie das Responsive Webdesign, fortlaufend getestet. Für diese Zwecke hat die Düsseldorfer Agentur anatom5 ein eigenes „Device Lab“ mit ca. 20 verschiedenen Endgeräten angelegt, die unterschiedliche Display-Auflösungen und Betriebssystem-Versionen abdecken. Im letzten Step wurde von anatom5 ein Handbuch für die Redakteure und entsprechende Styleguides erstellt, da mit dem barrierefreien Relaunch der Internetseite der Stadt Meerbusch auch auf die Redakteure neue Herausforderungen zukommen. Beide Leitfäden wurden den Redakteuren in Schulungen durch anatom5 näher gebracht, damit die Barrierefreiheit der Internetpräsenz der Stadt auch weiterhin gewährleistet bleiben kann. Denn ohne die Redakteure, die Barrierefreiheit wirklich ernst nehmen, wären 98,75 Punkte im BIK-Test nicht möglich gewesen. Gute Barrierefreiheit im Internet ist immer Teamarbeit.